Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich nie gedacht, dass ich mal Salsa tanzen würde. Tanzen war für mich lange etwas, das ich eher von außen bewundert habe – elegant, cool, aber irgendwie nicht „mein Ding“. Heute trainiere ich regelmäßig, tanze stundenlang auf Partys und frage mich, warum so viele Männer noch zögern, genau das auch zu erleben. Denn Fakt ist: Die Tanzflächen sind voller motivierter Tänzerinnen – aber es fehlen Männer. Und das ist nicht nur schade für die Balance, sondern für uns Männer selbst eine verpasste Chance.
Warum es an Männern mangelt – und was das bedeutet
Ob in Einsteigerkursen, Socials oder auf großen Tanzveranstaltungen: Immer wieder sieht man deutlich mehr Frauen als Männer. Dabei hat Salsa gerade für Männer eine extrem spannende Rolle zu bieten – die des Führenden. In kaum einem anderen Hobby lernt man so viel über Körpersprache, Verantwortung, Musikalität und nonverbale Kommunikation.
Aber viele schrecken zurück. Warum?
- „Ich hab keinen Rhythmus.“
- „Ich trau mich nicht, jemandem auf die Füße zu treten.“
- „Tanzen ist doch kein richtiger Sport.“
Doch alle, die sich auf das Abenteuer Salsa einlassen, merken schnell: Diese Vorurteile lösen sich im Takt auf. Und was bleibt, ist ein Hobby, das nicht nur fit macht, sondern auch das Selbstvertrauen stärkt – auf und neben der Tanzfläche.
Führen heißt nicht dominieren – sondern verstehen
Ein oft missverstandenes Konzept beim Paartanz ist das Führen. Viele denken, es ginge darum, zu bestimmen oder „den Ton anzugeben“. Aber das ist weit gefehlt. Gute Führung im Salsa ist Einladung, Orientierung und kreativer Impuls zugleich. Sie verlangt:
- Klarheit im Moment
- Feinfühligkeit im Kontakt
- Verständnis für Bewegung und Musik
Ohne eine solide, achtsame Führung kann keine wirkliche Verbindung im Tanz entstehen. Und genau darin liegt die Stärke eines guten Tänzers – nicht im Beherrschen, sondern im Zuhören mit dem Körper.
Tanzen verändert, wer du bist
Seit ich Salsa tanze, hat sich nicht nur meine Haltung verbessert – auch meine Art, mit Menschen zu kommunizieren, ist bewusster geworden. Auf der Tanzfläche lernt man, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen, Unsicherheit auszuhalten und trotzdem präsent zu bleiben. Es ist fast wie ein spielerisches Training für den Alltag – mit Musik als Coach und der Partnerin als Spiegel.
Der Weg dahin war allerdings nicht von alleine zu finden. Es braucht gute Lehrer, die einem nicht nur die Schritte beibringen, sondern auch das Verständnis für Rhythmus, Verbindung und Ausdruck.
Warum gute Tanzlehrer den Unterschied machen
Ich hatte das Glück, mit Jürgen und Jeana zu lernen – zwei Menschen, die es verstehen, Tanz von Grund auf zu vermitteln. Sie gehen nicht einfach durch Figuren – sie zeigen Zusammenhänge, arbeiten an Haltung, Musikalität und Technik. Besonders für Männer ist das Gold wert: Denn gerade beim Führen entscheidet oft die Qualität der Basis, ob eine Figur überhaupt funktioniert.
Ohne ihren Input hätte ich nie verstanden, wie sich Drehungen elegant anbahnen lassen, wie wichtig eine stabile Körpermitte ist oder warum man als Leader ständig mitdenkt, spürt, reagiert. Ihre Art zu unterrichten ist keine Einbahnstraße – sondern ein Dialog. Und genau das macht den Unterschied.
Es braucht mehr Männer – weil es sonst nicht aufgeht
Wenn du als Mann einen Salsakurs belegst, wirst du schnell merken: Du bist gefragt. Du bist gebraucht. Und du kannst mit jedem Tanz nicht nur deine Fähigkeiten verbessern, sondern auch jemandem Freude schenken. Denn Tanzen ist kein Wettbewerb – sondern ein Austausch.
Viele Frauen erzählen, dass sie oft stundenlang auf Socials sitzen, weil einfach nicht genug Führende da sind. Dabei ist der Bedarf riesig – und das Lernpotenzial für Männer enorm.
Worauf wartest du?
Tanzen lernen ist keine Frage des Alters, der Fitness oder des Talents. Es ist einfach nur eine Frage des Anfangens. Und vielleicht des richtigen Ortes. In Bamberg gibt es mit der Tanzschule HOW TO DANCE einen wunderbaren Platz, um diesen Weg zu starten. Offen, herzlich und strukturiert. Die nächste Gelegenheit? Am 27.04.2025 startet wieder ein Salsa-Kurs für Einzelpersonen. Perfekt, um einzusteigen – auch ohne Partnerin.
Salsa ist mehr als ein Tanz – es ist eine Haltung
Wenn du einmal gespürt hast, wie du mit einer Partnerin zur Musik in Einklang kommst, wirst du verstehen: Das ist kein bloßes Hobby. Es ist ein Gefühl von Verbindung, Präsenz und Freude, das süchtig machen kann – im besten Sinne.
Ich hoffe, dass mehr Männer den Mut finden, sich darauf einzulassen. Denn Salsa braucht euch. Die Tanzfläche wartet. Und wer weiß – vielleicht entdeckst du, wie viel in dir steckt, wenn du dich einfach mal traust.